Nachdem ihr nun bestens ueber unsere Wohnverhaeltnisse informiert seid, werden wir euch jetzt natuerlich auch kurz von unserem bisherigen Arbeitsleben berichten:

seit Montag arbeiten wir bei C.H.A.I.N., einer Tageseinrichtung fuer behinderte Kinder. Die Einrichtung liegt in Tamariskia, einem Township von Swakopmund.
Was uns mit als erstes aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass hier quasi 1. und 3. Welt direkt nebeneinander wohnen. Das “Zentrum” Swakopmunds, das viele Touristen anzieht, besteht aus vielen Geschaeften und bietet sehr viele Adventure-Sport- und andere Angebote. Sobald man diesen Teil der Stadt verlaesst, wechseln allerdings die Wohn- und Lebensverhaeltnisse schlagartig!…Baufaellige “Haeuser” bzw. Huetten, keine asphaltierten, sondern sandige Strassen (nicht weit entfernt beginnt schliesslich auch die Wueste!), … schwierig zu beschreiben, wenn man’s nicht selber sieht.
Jeden Morgen von 8-9 Uhr sammeln wir die Kinder ein, von denen die meisten in den Townships wohnen. Soweit wir es bisher beurteilen koennen, kommen sie aus armen bzw. sehr armen Verhaeltnissen, mit deutschen bwz. europaeischen Massstaeben wohl nicht zu messen.
Die Kinder sind zw. 3 und 15 Jahren alt und haben unterschiedliche und sehr heterogene Behinderungen. Max. kommen 17 Kinder, bisher war das meiste aber 12.
Das groesste Problem stellt eindeutig die Sprache dar: Mitarbeiter und Kinder reden entweder Afrikaans, (die Kinder nur floskelhaftes) Englisch, Damara, Oshivambo oder Herero oder mehrere dieser Sprachen.
In den ersten 5 Tagen mussten wir erstmal den Tages- und Arbeitsablauf des Kindergartens kennenlernen…ab naechster Woche wird es nach und nach unsere Aufgabe sein, uns speziell um einzelne und besonders auffaellige Kinder zu kuemmern, indem wir spezielle Angebote fuer sie vorbereiten und durchfuehren.
Eine Aufgabe, die auf jeden Fall sinnvoll ist, denn viele der Kids haben wirklich besonderen Foerderbedarf!
Im grossen und ganzen haben wir bisher den Eindruck, dass die Einrichtung den Kindern (fuer einige Stunden des Tages) viel bieten kann, denn es gibt z.B. einiges an Spielzeug, was den Kindern zuhause sicherlich fehlen wird. Ausserdem wird den Kindern eine klare Struktur gegeben, an der sie sich orientieren koennen und durch eigentlich 3 Mitarbeiter (+ uns beiden) erhalten sie natuerlich auch relativ viel Betreuung und Aufmerksamkeit, was natuerlich nie genug sein kann! Trotz alledem muss man hier in mancherlei Hinsicht von “deutschen” Massstaeben absehen…z.B. bei dem Alter der Rollstuehle!

So, das war sicherlich nur ein kurzer Ausschnitt von dem, was wir in der 1. Woche erlebt haben, aber immerhin. Weitere Berichte und e-mails werden folgen,..schliesslich sind wir ja noch einige Wochen / Monate hier und haben somit weiterhin jede Menge zu berichten.

Viele Gruesse,
Mareike und Doro